Du kennst das sicher, so oder ähnlich. Du sitzt am Schreibtisch deines Unternehmens, hast deine To Do Liste vor Dir liegen und fragst Dich: wie kann ich heute wieder alles meistern, wo doch gleichzeitig ein Mitarbeiter ein dringendes Gesprächsbedürfnis hat und mein nächster interessanter Kunde gleich anrufen wird.
Deine Gedanken schweifen ab zu den Kindern, du fragst dich, ob dort alles richtig läuft? Und dann fällt Dir noch Deine Mutter ein, die Du dringend anrufen sollst, weil für sie etwas zu erledigen ist.
Du fühlst Dich wie eine Marionette an deren Fäden alle gleichzeitig ziehen, spürst den Druck auf deinen Schultern. Ja, zur Massage wolltest Du auch schon längst gegangen sein.
Das alles kenne ich sehr gut. Voll OPTIMISMUS bin ich an meine Aufgaben und dachte mir, ich kann alles meistern. Bis ich spürte, dass aus meinen verspannte Schultern massive Rückenprobleme entstanden.
Das war der Moment, in dem ich verstand, dass ich etwas verändern mußte. Aber mir fehlte die Klarheit Entscheidungen zu treffen.Ich wägte verschiedene Möglichkeiten ab, suchte nach den Vor-und Nachteilen. Dabei griff ich auf alte Gedankenmuster zurück. Diese wirbelten wie wild durcheinander, hochtourig wie in einer Waschmaschine, in meinem Kopf herum. Leider fehlte der Schleudergang und meine Gedanken drehten sich ständig im Kreis.
Ich sehnte mich so sehr nach einem Menschen, der mir zuhört, der meine Gedankengänge mit mir hinterfragt und das Chaos in meinem Kopf sortieren hilft. Eine Person, die mich in meine Klarheit bringt und mir einen Weg aufzeigt meine Entscheidung zu treffen. So dass ich aus tiefstem Herzen sagen kann:
"Wow, diese Entscheidung fühlt sich gut und richtig an. Das ist genau das, was ich jetzt brauche und mir gewünscht habe."
Aber diese Person war damals nicht an meiner Seite. Also traf ich eine sehr kopfgesteuert Entscheidung. Ich buchte mir einen Organisationsberater, der mir Planungstools an die Hand gab. Zunächst verspürte ich eine Erleichterung. Wusste ich doch jetzt, wenn zu viel auf mich einströmte, dann konnte ich Mindmaps zeichnen und meine Aufgaben strukturiert sortieren.
Bald jedoch merkte ich, dass diese Entscheidung für mich nicht die Richtige war. Ich hatte rein aus meiner Ratio gehandelt, dabei aber nicht meine eigenen Werte berücksichtigt. Vielmehr hatte ich das Gefühl, es kostet mich noch mehr Zeit. Für meine Leidenschaft, mich liebevoll um meine Klienten und Mitarbeiter zu kümmern war plötzlich kein Raum mehr. Ich fühlte mich noch mehr im Stress und genau genommen noch unglücklicher. Ich kam mir vor, als hätte ich mich selbst verraten!
In dieser Phase lud mich eine Freundin (ein Engel) ein, sie zu einem Meditationsabend zu begleiten. Eine neue, für mich so fremde Welt tat sich auf. Ich traf auf gelassene Menschen. Obwohl jeder mit seinen ganz eigenen Herausforderungen ankam, parkten sie alle ihre Themen vor der Haustür. Sie waren ganz im HIER UND JETZT. Sie wollten alle das Gleiche, innere Ruhe und in Gemainschaft miteinander verbunden sein.
Zunächst sass ich verkrampft auf meinem Stuhl. Mein Blick fiel auf all die entspannten Gesichter. Und dann begann die Meditationsleiterin uns zu führen. Sie ließ uns tief ein und ausatmen, forderte uns auf alle Körperteile zu entspannen. Welch eine Herausforderung! Dann begann sie langsam und in ruhigen Worten zu reden. Sie sprach von unseren Gedanken, die uns pausenlos durch den Kopf gehen. Von der Stille zwischen ihren Worten. Auch sollten wir der Stille zwischen den Worten, mit denen uns ein kleines Männchen im Kopf ständig füttert, achten. Von der Ruhe und dem innerer Frieden erzählte sie. Wir sollen achtsam die Stille hören und wir sollen uns selbst sehen und WAHRNEHMEN, welche Emotionen sich melden. Langsam führte sie uns aus der Meditation wieder heraus.
Das Erlebte war wie ein inneres Erdbeben für mich. Ich fühlte gleichzeitig unsagbare Freude, DANKBARKEIT und Glück und auf der anderen Seite tiefe Traurigkeit. Dicke Tränen liefen mir über das Gesicht. Ich verstand nicht, was gerade mit mir geschehen war. Nur eines begriff ich, ich hatte ein neues Kapitel meines Lebensbuches aufgeschlagen und ein Tor zu einem leichteren Leben gefunden.
Ich wollte mehr und mehr davon erfahren. Der Wissensdurst war riesig, ich machte mich damals auf den Weg. Noch heute, viele Jahre später, gehe ich diesen Weg und lerne immer weiter, dass es zwischen Himmel und Erde so unermesslich viel mehr gibt, als das, was uns der Verstand verrät.
Das Gedankenkarussell meldet sich zwar immer noch, aber ich weiß heute, wie ich es anhalten und meine Gedanken in eine positive Richtung drehen kann - so entsteht Leichtigkeit!
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